Vom 27. bis 30. Mai 2017 fand im Deutschen Bundestag das diesjährige Planspiel Jugend und Parlament (JuP) statt. Unter den rund 300 jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet war auch der 17-jährige Max König aus Nittenau, Schüler des Regental-Gymnasiums Nittenau, den die SPD-Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder nominiert hatte.
Die Jugendlichen im Alter von 17 bis 20 Jahren übernahmen für vier Tage die Rollen von fiktiven Abgeordneten, stellten das parlamentarische Verfahren nach und simulierten vier Gesetzesinitiativen. Max König wurde während des Planspiels zu Klaus Engl und Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.
An den Originalschauplätzen des Deutschen Bundestages lernten die Jungparlamentarierinnen und –parlamentarier die Arbeit der Abgeordneten kennen, sei es in den Fraktionen, den Landesgruppen, den Ausschüssen oder im Plenum. Bei der abschließenden Debatte im Plenarsaal traten Redner aus allen Spielfraktionen ans Pult und versuchten, Mehrheiten für ihre politischen Anliegen zu gewinnen. Zur Debatte standen Entwürfe zur Festschreibung von Deutsch als Landessprache im Grundgesetz, zur Einführung bundesweiter Volksabstimmungen, zur Ausweitung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an einer EU-geführten Militäroperation im fiktiven Staat Sahelien sowie zur Verbesserung des Tierschutzes in der Landwirtschaft.
Im Anschluss an die Simulation wartete ein weiteres Highlight auf die Nachwuchsabgeordneten: eine Podiumsdiskussion mit allen echten Fraktionsvorsitzenden des Bundestages. Am Ende stand ein Schlusswort von Bundestagspräsident Lammert auf dem Programm. Anschließend werteten die JuP-Teilnehmer/innen das Planspiel noch in ihren Landesgruppen aus.
Max König erlebte vier intensive, aufregende Parlamentstage und heiße Debatten um Gesetzentwürfe. „Mehrheiten für die eigenen politischen Anliegen zu gewinnen, ist ganz schön schwierig. Nach der ersten Lesung der Gesetzesentwürfe im Plenum gingen die Entwürfe in die Planspiel-Ausschüsse, wo wir sie überarbeiten und darüber abstimmen mussten, zu welchen Gesetzentwürfen wir Zustimmung und zu welchen Ablehnung empfehlen. In weiteren vier Stunden Fraktionssitzung mussten wir nochmal alles geben, um uns zur Empfehlung der Ausschüsse zu positionieren. Und am Ende stand die spannende Frage: Wer setzt sich durch? Wer scheitert mit seinen Ideen?“, beschreibt der 17-Jährige seine Erfahrungen als Abgeordneter. „Ich habe beim Austausch mit den anderen Jugendlichen viele Anregungen und Impulse erhalten. Die vier Tage Politik live waren ein unvergessliches Erlebnis und eine wertvolle Erfahrung für mich“, so sein begeistertes Fazit.
Die positive Resonanz freute MdB Marianne Schieder sehr. „Das 4-Tages-Planspiel bietet den Jugendlichen ideale Möglichkeiten, sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen auseinanderzusetzen und das Interesse an politischem Geschehen zu wecken. Junge Menschen wollen und sollen sich beteiligen, gerade auch, wenn es um Zukunftsthemen geht“, betonte die Abgeordnete. „Politische Bildung junger Menschen ist für mich ein immens wichtiges Thema“, fügte sie hinzu. „Das ist in Zeiten, in denen populistische Kräfte wieder auf dem Vormarsch sind, von ganz besonderer Bedeutung.“