Hebammenversorgung im ländlichen Raum sicherstellen. Marianne Schieder, MdB und Bürgermeister Armin Schärtl im Gespräch mit Nabburger Hebammen

Die Nabburger Hebammen Verena Raab und Alexandra Regner im Gespräch mit Bundestagsabgeordneter Marianne Schieder und Bürgermeister Armin Schärtl

05. Mai 2017

Für die Versorgung von Schwangeren, Müttern und Familien sind Hebammen unverzichtbar. Eine Binsenweisheit könnte man sagen. Doch es gibt Probleme, was die Sicherstellung dieser Versorgung betrifft. Deshalb möchten Hebammen zurzeit über zahlreiche Aktivitäten, Briefe und Gespräche die Öffentlichkeit für ihre Sache sensibilisieren.

Verena Raab und Alexandra Regner aus der Hebammenpraxis Nabburg suchten den Kontrakt zu Bürgermeister Armin Schärtl, der als Vertreter der Stadt auch der Vermieter für die Hebammenpraxis ist und der SPD-Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder. Die beiden Frauen schilderten ihre Befürchtungen, was die geplanten Änderungen der Vergütung für Hebammen betrifft und die Probleme, was die Versorgung der Frauen im Bereich der Vor- und Nachsorge angeht. Es gebe gerade in der Fläche nicht genug Hebammen, sodass die aufsuchende Nachsorge oft nicht mehr möglich sei. Zudem würden die Kassen lediglich für 20 Kilometer Fahrkosten erstatten. Gerade im ländlichen Bereich seien die Wege aber oft sehr viel weiter. Ein weiteres Problem stellt die Belastung durch die hohen Haftpflichtversicherungsbeiträge dar.

Er sei sehr froh, so Bürgermeister Schärtl, dass es in Nabburg so engagierte Hebammen gebe und unterstütze sie gern in ihren Anliegen. MdB Marianne Schieder stellte klar, dass sie keinen Einfluss auf die laufenden Verhandlungen der Krankenkassen und des Hebammenverbandes um die Vergütung der Beleghebammen nehmen könne. Hier handele es sich um eine Angelegenheit der Selbstverwaltung, an denen der Gesetzgeber nicht beteiligt sei.

Gleichwohl habe sie bereits mit dem Spitzenverband der Krankenkassen Kontakt aufgenommen. Dabei wurde ihr versichert, dass die Schwangeren keinesfalls ihre Geburt selbst bezahlen müssten, wie in machen Presseveröffentlichungen behauptet wurde. Auch werde keine Schwangere vor der Entbindung aus dem Krankenhaus weggeschickt, weil die Hebamme bereits zwei werdende Mütter zu versorgen habe. Dies wurde ebenfalls fälschlicherweise behauptet.

Da in den bisherigen Verhandlungsrunden keine Einigung erzielt wurden, sei die Schiedsstelle angerufen worden, deren Ergebnis bis Mitte Mai erwartet werde. Darüber hinaus sei es schon Aufgabe der Politik dafür Sorge zu tragen, dass eine flächendeckende Versorgung mit Hebammen gewährleistet werde und sowohl im Bereich der Vorsorge, wie auch der Nachsorge diese wichtigen Ansprechpartnerinnen für die werdenden Mütter zur Verfügung stehen.

MdB Marianne Schieder betonte, sich bei Gesundheitsminister Gröhe und beim Spitzenverband der Krankenkassen für eine Sicherstellung der Versorgung des ländlichen Raumes mit Hebammen einzusetzen und auch eine unbürokratische und angepasste Lösung bei der Fahrtkostenerstattung einzufordern.

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