Anlässlich der 1. Lesung des Koalitionsantrages „Zugang und Teilhabe ermöglichen – Die Dekade für Alphabetisierung in Deutschland umsetzen“ erklärt die zuständige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion, MdB Marianne Schieder:
„Die nationale Alphabetisierungsdekade ist Dank der SPD-Bundestagsfraktion Teil des Koalitionsvertrages. Mit dem aktuellen Antrag hierzu gestalten wir die nationale Dekade für Alphabetisierung aus. Das Konzept beinhaltet u.a. die Etablierung eines familien- und lebensweltorientierten Förderprogramms, welches die Schreib- und Lesepraxis in Familien stärken soll. Zudem soll die arbeitsplatzorientierte Grundbildung gestärkt werden, damit vor allem erwerbstätige Menschen mit Lese- und Schreibschwäche erreicht werden. Die Einrichtung der nationalen Koordinierungs- und Monitoringstelle soll die Aktivitäten auf Bundes- und Landesebene bündeln und Service und Beratung für die Betroffenen bieten.
7,5 Millionen erwerbsfähige Menschen in Deutschland können nicht richtig lesen oder schreiben. Überträgt man diese Zahlen auf Bayern, heißt das, dass nahezu jeder fünfte Erwachsene in Bayern nicht richtig lesen und schreiben kann!
Die Betroffenen können zwar einzelne Wörter und Sätze lesen und schreiben, nicht jedoch zusammenhängende Texte, wie Arbeitsanweisungen, Zeitungen oder Bücher. Diese Zahlen sind für ein hochindustrialisiertes und wissensorientiertes Land wie die Bundesrepublik Deutschland erschreckend.
Die Regierungsfraktionen haben im Haushalt 2015 Mittel in Höhe von knapp 20 Millionen Euro für den Kampf gegen funktionalen Analphabetismus und fehlende Grundbildung bereitgestellt. Lesen und Schreiben sind Grundvoraussetzung für den Erwerb von Fachwissen und unverzichtbar für die Bewältigung des Alltags und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.“
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