In einem dringenden Schreiben wenden sich die Oberpfälzer SPD-Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder und Uli Grötsch heute an Wirtschaftsminister Gabriel:
„Sehr geehrter Herr Minister, lieber Sigmar,
noch einmal vielen Dank für das gute und informative Gespräch gestern.
Der Ostbayernring, eine 380/220-kV-Wechselstromleitung, die nun auch als Gleichstromtrasse vorgesehen ist, durchzieht unsere Wahlkreise. Daher müssen wir natürlich vor Ort den Bürgerinnen und Bürgern erklären können, was sich dort jetzt verändern wird.
Im Moment plant TenneT die Ertüchtigung dieser Trasse und eine Umstellung auf eine 2 x 380 kV Leitung. Es hat in den letzten Wochen eine umfangreiche Bürgerbeteiligung stattgefunden, die am Dienstag mit einer großen Veranstaltung in Schwandorf endete. Weil wir MdBs daran wegen der Sitzungswoche nicht teilnehmen konnten, hat TenneT heute hier in Berlin zu einem parlamentarischen Frühstück geladen. Neben einer Reihe von CSU Mandatsträgern aus der Oberpfalz habe auch ich (Marianne Schieder) teilgenommen.
Wieder hat TenneT auf die Frage, ob denn auf den gleichen Masten Wechsel- und Gleichstrom transportiert werden können, geantwortet, dass dies aus Gründen der Systemführung und der Akzeptanz in der Bevölkerung nicht möglich sei. Es sei die Systemsicherheit gefährdet und die Masten würden eine unglaubliche Größe und Höhe erreichen. Es fiel sogar der Vergleich mit dem Eifelturm.
Wir sind keine Stromtrassengegner, im Gegenteil, wir haben uns immer und überall zu den Plänen der Bundesregierung bekannt und es als unverantwortlich bezeichnet, wie die Bayerische Staatsregierung populistisch versucht sich aus ihrer Verantwortung zu stehlen.
Aber für Eifeltürme können wir vor Ort nicht werben!
Wir wüssten jetzt gern, was tatsächlich technisch möglich ist und wie diese Stromtrasse vor Ort aussehen wird. Zudem stellt sich die Frage, wo eine Erdverkabelung möglich ist, denn unter dem bestehenden Ostbayernring verläuft eine große Gasleitung.
Sehr geehrter Herr Minister, lieber Sigmar, ganz herzlich möchten wir Dich bitten uns diese Fragen zeitnah zu beantworten, denn davon hängt in der Tat die Akzeptanz der getroffenen Entscheidungen in unserer Bevölkerung ab.
Mit freundlichen Grüßen
Marianne Schieder, MdB und Uli Grötsch, MdB“